FAQ - oft gestellte Fragen - klicken Sie auf eine ▸Frage: Es gibt grundsätzlich vier unterschiedliche Typen von Mundharmonikas:
Blues, Chromatic, Tremolo und Oktav-Mundharmonikas, die für unterschiedliche
musikalische Richtungen geeignet sind. Gerade Anfänger sollten darauf achten ein sehr gutes Instrument zu
kaufen. Billigkäufe führen, wie bei anderen Produkten, mit sehr
hoher Wahrscheinlichkeit zu Frust und sogar eventuell dazu, das Erlernen eines
neuen Instruments komplett aufzugeben. Alle SEYDEL-Instrumente bewegen sich qualitativ auf sehr hohem Niveau. Solche
mit Edelstahl-Stimmzungen haben das beste Preis-Leistungsverhältnis.
Mundharmonika-Stimmzungen sind technisch gesehen Federn und Edelstahl
ist ein besseres Federmaterial als Messing. Die obere Belastungsgrenze
ist höher als bei Messing-Stimmzungen. Dies hat durchweg positive
Auswirkungen auf den Dynamikumfang des erzeugten Klangs sowie auf
die Stimmstabilität und die Haltbarkeit unserer Modelle
mit Edelstahl-Stimmzungen. Das Ansprechverhalten von Edelstahl-Stimmzungen ist nahezu identisch mit
Messing-Stimmzungen, der Klang allerdings reicher an Obertönen.
>Hier
geht es zum Klangvergleich zwischen Messing- und Edelstahl-Stimmzungen
Alle SEYDEL-Mundharmonikas sind sehr gut für Anfänger und Fortgeschrittene
geeignet. Sämtliche Kanzellenkörper aus der Blues-Serie haben denselben
Lochabstand. Lediglich die Höhe variiert bei den sehr hoch und den tief
gestimmten Modellen der 1847-Serie (1mm). Das Einzeltonspiel sollte nicht anstrengend sein. Man sollte versuchen
den Mund sehr entspannt spitzen, so als würde man einen tiefen Ton
durch die Lippen pfeifen wollen: Man öffnet dabei den Unterkiefer
etwas und schiebt die Unterlippe leicht nach vorn. Man kann sich die dabei
entstehende Mundöffnung im Spiegel anschauen: Das "Loch" hat
die passende Größe um vollkommen entspannt Einzeltöne spielen
zu können - diese Spielweise nennt man auch "Spitzmund-Technik". Man legt dann das Instrument "auf die Unterlippe" und "atmet"
ein und aus (dabei formt man den Mund wie bei Sprechen eines Oh- oder
Uh-Lauts, bitte nicht kräftig pusten!). Sollten noch zwei Töne hörbar
sein, kann das Instrument leicht nach rechts oder links geschoben werden,
um einen einzelnen Ton sauber anzuspielen, statt die Lippen enger zu schließen!
Die Lippenmuskulatur sollte beim Üben Zeit zum Entspannen bekommen: Daher
spielt man lieber fünf mal für fünf Minuten, mit einminütigen
Pause, als eine halbe Stunde am Stück. Nach einer Weile denkt man über den Einzelton-Ansatz gar nicht mehr
nach! Verlassen Sie sich drauf und geben Sie sich entsprechend viel Zeit zum
Lernen!
Eine Übersicht über den kompletten Tonumfang
unserer Mundharmonikas finden Sie >hier. Wie genau gestimmt wird finden Sie >hier. Bending Töne: Die mögliche Tonhöhenänderung beim
Bending ist abhängig vom Intervall in dem die beiden Stimmzungen innerhalb
eines Kanals gestimmt sind: Wenn sie vier Halbtöne auseinander liegen,
kann man alle Halbtöne dazwischen mit Bending erzeugen - z.B. Loch 3
auf einer C-Blues Harmonica: Wenn der Ziehton ein H und der Blaston ein G ist, können die Töne
Bb, A und Ab als Bending-Töne gespielt werden. In Loch 2 dagegen sind
der Blas- und der Ziehton nur 3 Halbtöne weit entfernt: 2 blasen = E
und 2 ziehen = G: Es gibt demnach nur 2 Bendingtöne, nämlich das
F# und das F. In Kanal 1 ist der Blaston ein C und der Ziehton ein D - daher
gibt es nur einen Bednington, das Db/C#. Im tiefen Register (1-5) sind alle Zieh-Töne höher gestimmt als
die Blastöne innerhalb eines Loches.Deshalb gibt es nur Zieh-Bendings.
IN den Löchern 7-10 ist die Situation genau umgekehrt: Dort gibt es nur
Blasbendings, die dem selben Prinzip des "Bendings mit Zwei-Stimmzungen"
folgt. Ventilierung: Werden einzelne Zieh-Zungen mit Ventilen versehen, z.B.
die in Kanal 1-4, bleibt das normale Bedning erhalten. Wird jedoch der Blaston
gespielt, dann schließt das Ventil die Ziehzunge ab und man kann ein
sogenanntes "Einfach-Stimmzungen Bending" erzeugen, das aber nur
maximal 1/2-Ton tiefer erklingt, Tief gestimmte (Low-) Harmonicas: In nahezu allen unseren tiefen Blues
Harmonicas gibt es Ventile auf den tiefen Zieh-Stimmzungen, die es theoretisch
ermöglichen beide Bending-Arten, also das normale Ziehbending mit zwei
beteiligten Zungen, als auch das geblasene Bending (mit nur einer beteiligten
Stimmzunge) zu spielen. Es gibt aber ein Problem: Der Spieler muss, um die
tiefen Töne zu biegen einen sehr großen Mund-Rachenraum formen.
Eine sich verlängernde Luftsäule ist die physikalische Grundlage
eines Bendingtons - daher ist der Erfolg davn abhängig, wie groß
(lang) der Spieler seinen Mund-Rachenraum formen kann. Wenn Sie mit dem Bending starten wollen, nehmen Sie lieber "normal"-gestimmte
Instrument, wie Bb, C oder D - nach einer Weile kann man sich dann Stück
für Stück in die tieferen Regionen vortasten! >Hier
finden Sie mehr Infos über Ventilierung und Halb-Ventilierung Es ist selbstverständlich möglich auf einer Chromatischen Mundharmonika
in C/C# in allen Tonarten zu spielen, da ja über drei (bzw. vier) volle Oktaven alle
12 Töne der Chromatischen Tonleiter vorhanden sind (das entspricht
allen weißen und schwarzen Tasten auf einer Klavier-Tastatur). Wenn man sich die Tonbelegung (diese heißt 'Solo-Stimmung') näher
ansieht (s. dazu die Tontabellen am jew. Produkt), dann wird man
feststellen, dass beim Blasen von 3-4 Tönen gleichzeitig ein C-Dur Akkord entsteht
(C E G C) und beim Ziehen ein Dm6-Akkord (D F A B(=H)). Will man z.B. die C-Dur Tonleiter in Einzeltönen spielen, braucht man
noch nicht einmal die Töne, die mit dem Schieber erreichbar sind (die C-Dur Tonleiter besteht aus den Tönen:
C, D, E, F , G, A, H, C): Wenn man z.B. Dur-Tonleitern (oder Melodien) in
einer anderen Tonart spielen will, braucht man andere Töne als den Tonvorrat
der C-Dur-Tonleiter. Außerdem ändert sich das "Atemmuster",
je nachdem, bei welchem Grundton die jeweilige Tonleiter beginnt. Es ist relativ einfach z.B. in C-Dur oder A-moll, oder auch in F oder D-moll
auf der C/C# chromatischen Mundharmonika zu spielen. G-Dur und E-moll funktionieren
auch einigermaßen gut. Das Spielen in anderen Tonarten muss man dagegen richtig gehend
"einpauken"...oder aber man nimmt sich ein Instrument, das direkt
in der Wunschtonart gestimmt ist. Dadurch bleiben die Atemmuster gleich
und Schieber-Einsätze einfach und man spielt in „gewohnten Bahnen“,
wie in C. Es kommt also darauf an, was man will: Viel üben, um auf einem Instrument
in allen Tonarten spielen zu können (z.B. um Jazz-Improvisation zu spielen),
oder man geht den simpleren Weg und lernt in wenigen (einfachen) Tonarten
zu spielen und wechselt bei "krummen" Tonarten entsprechend das
Instrument in eine andere Tonart. Die chromatische Mundharmonika wurde viel später erfunden, als die Diatonischen, die schon
lange vorher da waren. So waren es viele Spieler gewohnt, auf C-Mundharmonikas in Richter-Stimmung
zu spielen (Joseph Richter in Haida/Böhmen im Jahr 1825). Die sogenannte "Mitteloktave"
der Richter-Diatonik (Löcher vier bis sieben) war die Grundlage für das Spielen
von Dur-basierten Melodien, die meist mit "Vamping" auf den Akkorden (z.B. Tonika
C und Dominante G) in den Löchern 1-3 durch die Zungenblocktechnik begleitet
wurden. Wie der Begriff "diatonisch" schon sagt, konnten diese Mundharmonikas
nicht vollchromatisch oder in anderen Tonarten als der auf dem Instrument angegebenen
gespielt werden (dies war/ist bei Instrumenten zum Spielen von volkstümlichen
Melodien üblich, man denke z.B. an Concertinas oder andere kleine akkordeonartige
Instrumente). Tatsache ist, dass die Solo gestimmte Chromatik, wie auch die
Diatonik, immer gut klingt", egal ob man absoluter Anfänger oder fortgeschrittener
Spieler ist. Die schön klingenden Akkorde, die direkt verfügbar sind, bleiben
auch ein gutes Verkaufsargument. Das Ziel der Spieler war es jedoch, eine Mundharmonika zu haben, die alle 12
Töne der chromatischen Tonleiter zur Verfügung stellt, und was sie taten, war,
das klangliche Layout der bereits sehr bekannten "Zentraloktave" zu nehmen,
es zu multiplizieren und einfach einen Schieber und eine andere Stimmplatte,
die einen Halbton höher gestimmt war, einzusetzen, um automatisch alle Töne
der chromatischen Tonleiter zur Verfügung zu haben. Die Chromatische Mundharmonika
mit einem Schieber, wie wir sie heute kennen, wurde um 1910 "geboren", obwohl
es schon lange vorher viele Prototypen gab, die in eine ähnliche Richtung gingen
(SEYDEL-Patent von 1884 über verstell- und abschaltbare Stimmzungen in Mundharmonikas und
Akkordeons). Wenn man den Schieber beim Spielen weglässt, können diese (Solo-gestimmten)
Instrumente immer noch wie die bekannten "Diatoniker" gespielt werden
- ein großer Vorteil, denn Spieler sind immer konservativ und lernen nicht gerne
ein völlig neues Instrument. Natürlich gibt es auch logischere (symmetrische)
Stimmungen (vermindert/übermäßig), die die dreifache Präsenz
des Grundtons beseitigen - was sie aber nicht haben, ist die Möglichkeit
Akkorde zu spielen und es fehlt der intuitive Zugang, wenn man von anderen diatonischen
Mundharmonika kommt (entweder Blues, Tremolo oder Oktave). So wird die Tradition der Solos-Stimmung bis heute fortgesetzt und viele Spieler
beherrschen das Spielen von kompliziertem Jazz in allen Tonarten auf der C-Solo
gestimmten Chromatik. Es gibt kein einziges Buch für Chromatik, das auf einer
anderen Stimmung als der Solo-Stimmung basiert. Außerdem gibt es Musikschulen
und seriöse Konservatorien, die klassische Musik auf der Solo gestimmten Chromatik
unterrichten. Tatsache ist auch, dass Mundharmonika-Größen wie Larry Adler nicht alle Stücke
in den Tonarten gespielt haben, in denen sie ursprünglich geschrieben wurden.
Einige der Tonarten sind einfach zu schwierig, um flüssig gespielt zu werden.
Heute verwenden viele Spieler Chromatische auch in anderen Tonarten als C, um
in "schwierigen" Tonarten spielen zu können, ohne neue Atem-/Gleitmuster
lernen zu müssen. Vielleicht gibt es "intelligentere" tonale Layouts, die "logischer" sind
als die Solo-Stimmung, um in allen Tonarten zu spielen - aber allen von ihnen
fehlt dann die Verbindung zur Richter-Stimmung und man lernt quasi ein neues Instrument.
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Klangbeispiele vom Tonumfang unserer (Blues-) Mundharmonikas von LLE (doppelt tief E) bis HBb (hohes Bb)
Der Tonumfang unserer (Blues-) Mundharmonikas von LLE (doppelt tief E) bis HBb (hohes Bb)