Wissenswertes

FAQ - oft gestellte Fragen - klicken Sie auf eine Frage:

Welche Mundharmonika sollte ich mir zulegen - welches ist das optimale Anfänger-Instrument?

Es gibt grundsätzlich vier unterschiedliche Typen von Mundharmonikas: Blues, Chromatic, Tremolo und Oktav-Mundharmonikas, die für unterschiedliche musikalische Richtungen geeignet sind.

Gerade Anfänger sollten darauf achten ein sehr gutes Instrument zu kaufen. Billigkäufe führen, wie bei anderen Produkten, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu Frust und sogar eventuell dazu, das Erlernen eines neuen Instruments komplett aufzugeben.

Alle SEYDEL-Instrumente bewegen sich qualitativ auf sehr hohem Niveau. Solche mit Edelstahl-Stimmzungen haben das beste Preis-Leistungsverhältnis.

>Hier geht es zum HARPFINDER mit vielen Klangbeispielen und detaillierten Beschreibungen der Mundharmonika-Kategorien

Warum sind Edelstahl-Stimmzungen besser als solche aus Messing?

Mundharmonika-Stimmzungen sind technisch gesehen Federn und Edelstahl ist ein besseres Federmaterial als Messing. Die obere Belastungsgrenze ist höher als bei Messing-Stimmzungen. Dies hat durchweg positive Auswirkungen auf den Dynamikumfang des erzeugten Klangs sowie auf die Stimmstabilität und die Haltbarkeit unserer Modelle mit Edelstahl-Stimmzungen.

Das Ansprechverhalten von Edelstahl-Stimmzungen ist nahezu identisch mit Messing-Stimmzungen, der Klang allerdings reicher an Obertönen.

>Hier geht es zum Klangvergleich zwischen Messing- und Edelstahl-Stimmzungen

Gibt es ein Mundharmonika-Modell, dass besonders gut für Anfänger / für das Einzeltonspiel geeignet ist?

Alle SEYDEL-Mundharmonikas sind sehr gut für Anfänger und Fortgeschrittene geeignet. Sämtliche Kanzellenkörper aus der Blues-Serie haben denselben Lochabstand. Lediglich die Höhe variiert bei den sehr hoch und den tief gestimmten Modellen der 1847-Serie (1mm).

Das Einzeltonspiel sollte nicht anstrengend sein. Man sollte versuchen den Mund sehr entspannt spitzen, so als würde man einen tiefen Ton durch die Lippen pfeifen wollen: Man öffnet dabei den Unterkiefer etwas und schiebt die Unterlippe leicht nach vorn. Man kann sich die dabei entstehende Mundöffnung im Spiegel anschauen: Das "Loch" hat die passende Größe um vollkommen entspannt Einzeltöne spielen zu können - diese Spielweise nennt man auch "Spitzmund-Technik".

Man legt dann das Instrument "auf die Unterlippe" und "atmet" ein und aus (dabei formt man den Mund wie bei Sprechen eines Oh- oder Uh-Lauts, bitte nicht kräftig pusten!). Sollten noch zwei Töne hörbar sein, kann das Instrument leicht nach rechts oder links geschoben werden, um einen einzelnen Ton sauber anzuspielen, statt die Lippen enger zu schließen! Die Lippenmuskulatur sollte beim Üben Zeit zum Entspannen bekommen: Daher spielt man lieber fünf mal für fünf Minuten, mit einminütigen Pause, als eine halbe Stunde am Stück.

Nach einer Weile denkt man über den Einzelton-Ansatz gar nicht mehr nach! Verlassen Sie sich drauf und geben Sie sich entsprechend viel Zeit zum Lernen!

Wie funktioniert das Töne-Biegen (Bending)?
  • einen Praxis-Workshop zum Bending finden Sie >hier
  • was mit den Stimmzungen beim Bending passiert, erfahren Sie >hier

Was bedeutet ein "L" oder ein "H" vor der Tonartenbezeichnung?
  • ein L vor der Tonartenbezeichnung zeigt an, dass das Instrument eine Oktave tiefer gestimmt ist als die Standard-Stimmung - z.B. LC, gesprochen Low C 
  • ein doppeltes LL bedeutet, dass das Instrument zwei Oktaven tiefer gestimmt ist als die Standard-Tonart - z.B. LLE, gesprochen doppelt Low E. Von der Stimmung E existieren also insgesamt drei Varianten, das "normale" E, das LE und das LLE 
  • ein H vor der Tonartenbezeichnung zeigt an, dass das Instrument eine Oktave höher gestimmt ist als die Standard Variante - z.B. HA, gesprochen Hoch A oder High A

Eine Übersicht über den kompletten Tonumfang unserer Mundharmonikas finden Sie >hier.

Was bedeutet eigentlich Feinstimmung oder Temperament?
  • Feinstimmung bzw. Temperament bezeichnet kleinste Abweichungen von der mathematisch "richtigen" Stimmung der Töne. Ab Werk werden die meisten Instrumente in der sog. "Compromised"-Stimmung geliefert, die den besten Kompromiss aus gut klingendem Akkordklang und gut intonierten Melodietönen darstellt. Andere Stimmsysteme können auf Wunsch hersgestellt werden.

Wie genau gestimmt wird finden Sie >hier.

Warum kann man einige Töne tiefer benden als andere? Welchen Effekt haben Tonhöhe & Ventile?

Bending Töne: Die mögliche Tonhöhenänderung beim Bending ist abhängig vom Intervall in dem die beiden Stimmzungen innerhalb eines Kanals gestimmt sind: Wenn sie vier Halbtöne auseinander liegen, kann man alle Halbtöne dazwischen mit Bending erzeugen - z.B. Loch 3 auf einer C-Blues Harmonica:

Wenn der Ziehton ein H und der Blaston ein G ist, können die Töne Bb, A und Ab als Bending-Töne gespielt werden. In Loch 2 dagegen sind der Blas- und der Ziehton nur 3 Halbtöne weit entfernt: 2 blasen = E und 2 ziehen = G: Es gibt demnach nur 2 Bendingtöne, nämlich das F# und das F. In Kanal 1 ist der Blaston ein C und der Ziehton ein D - daher gibt es nur einen Bednington, das Db/C#.

Im tiefen Register (1-5) sind alle Zieh-Töne höher gestimmt als die Blastöne innerhalb eines Loches.Deshalb gibt es nur Zieh-Bendings. IN den Löchern 7-10 ist die Situation genau umgekehrt: Dort gibt es nur Blasbendings, die dem selben Prinzip des "Bendings mit Zwei-Stimmzungen" folgt.

Ventilierung: Werden einzelne Zieh-Zungen mit Ventilen versehen, z.B. die in Kanal 1-4, bleibt das normale Bedning erhalten. Wird jedoch der Blaston gespielt, dann schließt das Ventil die Ziehzunge ab und man kann ein sogenanntes "Einfach-Stimmzungen Bending" erzeugen, das aber nur maximal 1/2-Ton tiefer erklingt,

Tief gestimmte (Low-) Harmonicas: In nahezu allen unseren tiefen Blues Harmonicas gibt es Ventile auf den tiefen Zieh-Stimmzungen, die es theoretisch ermöglichen beide Bending-Arten, also das normale Ziehbending mit zwei beteiligten Zungen, als auch das geblasene Bending (mit nur einer beteiligten Stimmzunge) zu spielen. Es gibt aber ein Problem: Der Spieler muss, um die tiefen Töne zu biegen einen sehr großen Mund-Rachenraum formen. Eine sich verlängernde Luftsäule ist die physikalische Grundlage eines Bendingtons - daher ist der Erfolg davn abhängig, wie groß (lang) der Spieler seinen Mund-Rachenraum formen kann.

Wenn Sie mit dem Bending starten wollen, nehmen Sie lieber "normal"-gestimmte Instrument, wie Bb, C oder D - nach einer Weile kann man sich dann Stück für Stück in die tieferen Regionen vortasten!

>Hier finden Sie mehr Infos über Ventilierung und Halb-Ventilierung

Warum gibt es Chromatische Mundharmonikas in anderen Tonarten als C/C#? Kann ich auf einer C/C# Chromatic in allen Tonarten spielen?

  Es ist selbstverständlich möglich auf einer Chromatischen Mundharmonika in C/C# in allen Tonarten zu spielen, da ja über drei (bzw. vier) volle Oktaven alle 12 Töne der Chromatischen Tonleiter vorhanden sind (das entspricht allen weißen und schwarzen Tasten auf einer Klavier-Tastatur).

Wenn man sich die Tonbelegung (diese heißt 'Solo-Stimmung') näher ansieht (s. dazu die Tontabellen am jew. Produkt), dann wird man feststellen, dass beim Blasen von 3-4 Tönen gleichzeitig ein C-Dur Akkord entsteht (C E G C) und beim Ziehen ein Dm6-Akkord (D F A B(=H)).

Will man z.B. die C-Dur Tonleiter in Einzeltönen spielen, braucht man noch nicht einmal die Töne, die mit dem Schieber erreichbar sind (die C-Dur Tonleiter besteht aus den Tönen: C, D, E, F , G, A, H, C): Wenn man z.B. Dur-Tonleitern (oder Melodien) in einer anderen Tonart spielen will, braucht man andere Töne als den Tonvorrat der C-Dur-Tonleiter. Außerdem ändert sich das "Atemmuster", je nachdem, bei welchem Grundton die jeweilige Tonleiter beginnt.

Es ist relativ einfach z.B. in C-Dur oder A-moll, oder auch in F oder D-moll auf der C/C# chromatischen Mundharmonika zu spielen. G-Dur und E-moll funktionieren auch einigermaßen gut. Das Spielen in anderen Tonarten muss man dagegen richtig gehend "einpauken"...oder aber man nimmt sich ein Instrument, das direkt in der Wunschtonart gestimmt ist. Dadurch bleiben die Atemmuster gleich und Schieber-Einsätze einfach und man spielt in „gewohnten Bahnen“, wie in C.

Es kommt also darauf an, was man will: Viel üben, um auf einem Instrument in allen Tonarten spielen zu können (z.B. um Jazz-Improvisation zu spielen), oder man geht den simpleren Weg und lernt in wenigen (einfachen) Tonarten zu spielen und wechselt bei "krummen" Tonarten entsprechend das Instrument in eine andere Tonart.

Wenn man nicht nach Gehör, sondern generell feste Stücke nach Tabs oder Noten spielen möchte, funktioniert das natürlich wunderbar mit der Standard-C/C#-Solo-Stimmung in jeder Tonart.

>Hier finden Sie unsere Chromatischen Mundharmonikas

Warum hat sich die Solo-Stimmung auf Chromatischen durchgesetzt?

Die chromatische Mundharmonika wurde viel später erfunden, als die Diatonischen, die schon lange vorher da waren. So waren es viele Spieler gewohnt, auf C-Mundharmonikas in Richter-Stimmung zu spielen (Joseph Richter in Haida/Böhmen im Jahr 1825). Die sogenannte "Mitteloktave" der Richter-Diatonik (Löcher vier bis sieben) war die Grundlage für das Spielen von Dur-basierten Melodien, die meist mit "Vamping" auf den Akkorden (z.B. Tonika C und Dominante G) in den Löchern 1-3 durch die Zungenblocktechnik begleitet wurden.

Wie der Begriff "diatonisch" schon sagt, konnten diese Mundharmonikas nicht vollchromatisch oder in anderen Tonarten als der auf dem Instrument angegebenen gespielt werden (dies war/ist bei Instrumenten zum Spielen von volkstümlichen Melodien üblich, man denke z.B. an Concertinas oder andere kleine akkordeonartige Instrumente). Tatsache ist, dass die Solo gestimmte Chromatik, wie auch die Diatonik, immer gut klingt", egal ob man absoluter Anfänger oder fortgeschrittener Spieler ist. Die schön klingenden Akkorde, die direkt verfügbar sind, bleiben auch ein gutes Verkaufsargument.

Das Ziel der Spieler war es jedoch, eine Mundharmonika zu haben, die alle 12 Töne der chromatischen Tonleiter zur Verfügung stellt, und was sie taten, war, das klangliche Layout der bereits sehr bekannten "Zentraloktave" zu nehmen, es zu multiplizieren und einfach einen Schieber und eine andere Stimmplatte, die einen Halbton höher gestimmt war, einzusetzen, um automatisch alle Töne der chromatischen Tonleiter zur Verfügung zu haben. Die Chromatische Mundharmonika mit einem Schieber, wie wir sie heute kennen, wurde um 1910 "geboren", obwohl es schon lange vorher viele Prototypen gab, die in eine ähnliche Richtung gingen (SEYDEL-Patent von 1884 über verstell- und abschaltbare Stimmzungen in Mundharmonikas und Akkordeons).

Wenn man den Schieber beim Spielen weglässt, können diese (Solo-gestimmten) Instrumente immer noch wie die bekannten "Diatoniker" gespielt werden - ein großer Vorteil, denn Spieler sind immer konservativ und lernen nicht gerne ein völlig neues Instrument. Natürlich gibt es auch logischere (symmetrische) Stimmungen (vermindert/übermäßig), die die dreifache Präsenz des Grundtons beseitigen - was sie aber nicht haben, ist die Möglichkeit Akkorde zu spielen und es fehlt der intuitive Zugang, wenn man von anderen diatonischen Mundharmonika kommt (entweder Blues, Tremolo oder Oktave).

So wird die Tradition der Solos-Stimmung bis heute fortgesetzt und viele Spieler beherrschen das Spielen von kompliziertem Jazz in allen Tonarten auf der C-Solo gestimmten Chromatik. Es gibt kein einziges Buch für Chromatik, das auf einer anderen Stimmung als der Solo-Stimmung basiert. Außerdem gibt es Musikschulen und seriöse Konservatorien, die klassische Musik auf der Solo gestimmten Chromatik unterrichten.

Tatsache ist auch, dass Mundharmonika-Größen wie Larry Adler nicht alle Stücke in den Tonarten gespielt haben, in denen sie ursprünglich geschrieben wurden. Einige der Tonarten sind einfach zu schwierig, um flüssig gespielt zu werden. Heute verwenden viele Spieler Chromatische auch in anderen Tonarten als C, um in "schwierigen" Tonarten spielen zu können, ohne neue Atem-/Gleitmuster lernen zu müssen.

Vielleicht gibt es "intelligentere" tonale Layouts, die "logischer" sind als die Solo-Stimmung, um in allen Tonarten zu spielen - aber allen von ihnen fehlt dann die Verbindung zur Richter-Stimmung und man lernt quasi ein neues Instrument.

Praxis-Workshops

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Tremolo-Stimmungen

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Tonhöhenumfang von Mundharmonikas

Tonhöhenumfang von Mundharmonikas

Klangbeispiele vom Tonumfang unserer (Blues-) Mundharmonikas von LLE (doppelt tief E) bis HBb (hohes Bb)

Der Tonumfang unserer (Blues-) Mundharmonikas von LLE (doppelt tief E) bis HBb (hohes Bb)

Über Sonderstimmungen

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Konfigurierte Mundharmonikas und Beschreibungen von ausgewählten nützlichen Sonderstimmungen
SEYDEL TabTool Online

SEYDEL TabTool Online

Tab-Notation für Mundharmonika - konvertieren und transponieren leicht gemacht
12-Loch Sonderstimmungen

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Beschreibungen der Startstimmungen für 12-Loch Modelle
Feinstimmung / Temperament

Feinstimmung / Temperament

Was ist ein Stimmsystem?
Ventilierung

Ventilierung

Ventilierung / Halbventilierung (Richter-Modelle oder Chromatische)
Blues Serie - Kompatibilitäten

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Ausführliche Liste von Sonderstimmungen & mehr

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